Wie kann ein Kinderpsychologe nach der Trennung der Eltern helfen?

Für Kinder ist es immer schlimm, wenn die Eltern sich trennen. Für viele bricht eine Welt zusammen, denn sie müssen ganz plötzlich mit einer ganzen Reihe von Veränderungen klarkommen. So müssen sich Kinder erst einmal daran gewöhnen, dass sie einen Elternteil womöglich nur noch seltener sehen, lernen vielleicht sogar die neuen Partner der Eltern kennen oder bekommen neue Geschwister dazu. Meist steht natürlich auch ein Umzug an, vielleicht muss sogar die Schule oder der Kindergarten gewechselt und neue Freunde gefunden werden. Viele Kinder tun sich bei einer Trennung der Eltern sehr schwer und benötigen viel Zeit, Verständnis und Einfühlungsvermögen, um sich an die neuen Lebensverhältnisse zu gewöhnen. Ein Kinderpsychologe kann hier Abhilfe schaffen und das Kind darin unterstützen, die Trauer schnell zu überwinden.

Was macht ein Kinderpsychologe?

Ein Kinderpsychologe hilft einem Kind, das an der Trennung der Eltern leidet, sich mit der neuen Situation anzufreunden und sich besser daran anpassen zu können. In einer ersten Sitzung wird das Kind erst einmal ausführlich zu seiner aktuellen Situation und den Problemen befragt. Durch die Antworten kann der Kinderpsychologe genau einschätzen, welche Reaktionen des Kindes harmlos und zeitlich begrenzt sind, und welche tatsächlich ernst sind und eine Behandlung nötig machen. Auf dieser Basis erstellt der Kinderpsychologe eine Diagnose und entscheidet dann, ob eine Psychotherapie nötig ist. Im Rahmen einer Therapie erhalten dann zum einen die Eltern viele Informationen und konkrete Anweisungen, was sie tun können, um ihrem Kind zu helfen. Das können z.B. Tipps darüber sein, wie man mit dem Kind am besten über die Trennung spricht oder generell die Kommunikation in der Familie verbessert. Aber auch das Kind selbst wird in der Kinderpsychologie aktiv eingebunden, lernt Strategien zur Bewältigung der Trennung und wird darin unterstützt, schnell wieder in ein glückliches Leben zurück zu finden.

Wann sollte man einen Kinderpsychologen nach der Trennung einschalten?

Dass Kinder an der Trennung bzw. Scheidung der Eltern leiden, ist verständlich. Viele haben in dieser Situation Ängste und sind unsicher, werden weinerlicher und generell emotional anfälliger. Auch Probleme in der Schule sowie Schlafstörungen sind bei Scheidungskindern keine Seltenheit. Einige Kinder fühlen sich gar so unwohl, dass sie sich immer mehr zurückziehen und weniger mit Freunden unternehmen möchten. All diese Probleme treten ganz besonders dann auf, wenn die Eltern selbst so stark mit der Trennung beschäftigt sind, dass sie ihre Kinder bei der Trauerbewältigung nicht unterstützen können. Auch wenn das Kind viele Streitigkeiten zwischen den Eltern mitbekommt oder gar selbst in diese hineingezogen wird, kann es die Trennung nur schwer verarbeiten und leidet möglicherweise sogar noch nach Jahren unter den Folgebeschwerden. Um das Kind zu unterstützen, kann es daher in einigen Fällen ratsam sein, einen Kinderpsychologen hinzuzuziehen. Sinnvoll ist das meist, wenn die Probleme des Kindes ausarten oder man auch nach einiger Zeit das Gefühl hat, dass sich der Zustand des Kindes nicht bessert. Aber auch wenn man selbst nicht weiß, wie man dem Kind die Trennung erleichtern kann, kann ein eine Psychotherapie für Kinder hilfreich sein.

Worunter leiden Kinder bei der Trennung der Eltern ganz besonders?

Die Trennung der Eltern gehört ohne Frage zu den schlimmsten Erfahrungen, die ein Kind machen kann. Mutter und Vater sind die zentralen Bezugspersonen, so dass der Auszug eines Elternteils aus der gemeinsamen Wohnung einen schwerwiegenden Verlust darstellt. Kinder fühlen sich alleingelassen und verlieren gewissermaßen den Familienverbund, in dem sie bislang gelebt haben. Neben der eigentlichen Scheidung beziehungsweise Trennung kann auch die Phase davor für den Nachwuchs äußerst belastend sein. Wenn Streit den Familienalltag prägt und die Eltern keine gemeinsame Basis mehr finden, ist ein harmonisches Familienleben nicht mehr möglich, was schlussendlich zulasten der Kinder geht.

Was können Eltern tun, um ihre Kinder zu unterstützen?

Eltern sollten in der Trennungsphase nicht nur ihre eigenen Gefühle im Blick haben, sondern ganz besonders auf ihre Kinder eingehen. Die Trennung der Eltern ist ohne Frage eine einschneidende Situation für diese, so dass nun die Eltern gefordert sind. Mutter und Vater sollten den Kindern zuliebe Lösungen finden. Bei dieser Gelegenheit muss man sich vor Augen führen, dass man kein Kind dauerhaft in Watte packen und es so vor jeglichem Unheil beschützen kann. Anstatt die Situation herunterzuspielen oder zu schweigen, sollte man mit dem Kind sprechen und diesem die neue Familiensituation altersgerecht erklären. Wichtig dabei ist, klar zu machen, dass auch nach der Trennung Mama und Papa weiterhin da sind und es nach wie vor lieben. In diesem Zusammenhang gilt es natürlich, Taten folgen zu lassen, weshalb es besonders wichtig ist, sich möglichst einvernehmlich zu einigen, was den Kontakt zum Kind betrifft. Eltern können ihren Kindern somit sehr helfen, mit der Situation zurechtzukommen, wenn sie weiterhin gemeinsam als Eltern für den Nachwuchs da sind und nicht wegen Besuchsregelungen oder des Sorgerechts vor Gericht ziehen.

Geht es um die adäquate Unterstützung von Scheidungskindern, sollten die Erwachsenen ihre eigenen verletzten Gefühle zurückstellen und die Trennung auf keinen Fall auf dem Rücken der Kinder austragen. Den anderen Elternteil schlechtzureden, sollte man daher tunlichst vermeiden, denn ansonsten gerät ein Kind recht schnell zwischen die Fronten, weil es Mutter und Vater gleichermaßen liebt.

Wann sollte man sich an einen Kinderpsychologen wenden?

Zuweilen reicht die elterliche Unterstützung jedoch nicht aus, um das Kind nach der Trennung der Eltern emotional aufzufangen. Während einige Kinder auffälliges Verhalten zeigen können, verschließen sich andere mitunter vollkommen. Oftmals fehlt schlichtweg ein neutraler Ansprechpartner, so dass es durchaus Sinn machen kann, einen Kinderpsychologen zu konsultieren. Auch für die Eltern kann dieser eine wichtige Unterstützung sein, indem er gemeinsam mit ihnen Strategien erarbeitet, die dem Nachwuchs helfen, die dramatische Trennung der Eltern zu verkraften.

Wann ein Besuch beim Kinderpsychologen angezeigt ist, lässt sich pauschal aber kaum sagen. Grundsätzlich sollten sich Mütter und Väter immer dann professionelle Unterstützung suchen, wenn sie selbst nicht weiterkommen. Ein erstes Beratungsgespräch kann die Notwendigkeit einer psychotherapeutischen Begleitung klären.

Wie kann man ein Kind auf den ersten Besuch beim Kinderpsychologen vorbereiten?

Steht der erste Besuch beim Kinderpsychologen bevor, fragt man sich mitunter, ob und wie man seinen Nachwuchs auf diesen Termin vorbereiten sollte. Grundsätzlich bedarf es keiner speziellen Vorbereitung, so dass man den Termin auf sich zukommen lassen kann.

Was wird ein Kinderpsychologe kosten?

Wer einen Kinderpsychologen in Anspruch nimmt, um seinem Kind die Trennung zu erleichtern, muss dafür selbst nichts bezahlen. Denn die Psychotherapie ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen, die die Kosten entsprechend übernehmen. Nötig ist dafür nur ein Antrag, der im Rahmen der Probesitzungen vor dem Beginn der eigentlichen Behandlung gestellt werden muss.

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