Wie läuft ein Scheidungsverfahren ab?

Wer sich scheiden lassen möchte, weiß im Vorfeld oft gar nicht so genau, wie ein Scheidungsverfahren eigentlich abläuft, wie lange so etwas dauert und was alles beachtet werden muss. Eine Scheidung ist jedoch kein Pappenstiel und nichts, was man einfach auf die leichte Schulter nehmen sollte. Jeder, der die Scheidung plant, sollte sich also schon am besten vor der Trennung über das folgende Scheidungsverfahren informieren. Ein solches Verfahren bringt immer viele Fragen mit sich, denn nur die wenigsten kennen den genauen Ablauf einer Scheidung und wissen, wie Themen wie Unterhalt, Sorgerecht für die Kinder oder auch der Versorgungsausgleich im Rahmen einer Scheidung geregelt werden.

Was muss vor der Scheidung beachtet werden?

Um sich scheiden zu lassen reicht es nicht aus, aus der Beziehung heraus die Scheidung einzureichen. Denn damit die Scheidung auch gerichtlich vollzogen bzw. der Antrag dafür überhaupt beim Gericht eingereicht werden kann, müssen die Eheleute vorab ein Trennungsjahr abwarten. Der genaue Trennungstermin ist dabei ganz entscheidend, denn ab da beginnt nicht nur das Trennungsjahr, auch Ansprüche in Punkto Unterhalt und ähnliches hängen von diesem Datum ab. Doch was muss rechtlich in Bezug auf dieses wichtige Jahr alles genau beachten werden? Ab wann beginnt das Trennungsjahr eigentlich und was ist, wenn mein Ehegatte die Trennung bestreitet?

Wie läuft ein Scheidungsverfahren ab?

Wer sich scheiden lassen möchte, muss ein Scheidungsverfahren durchlaufen, das mit dem Scheidungsantrag beginnt und mit dem Scheidungstermin vor dem Familiengericht endet. Zu Beginn muss zunächst das Trennungsjahr abgewartet werden. Steht das kurz vor dem Ende bzw. ist es vorbei, muss einer der Ehegatten die Scheidung offiziell durch einen Anwalt einreichen und einen sogenannten Scheidungsantrag beim Familiengericht einreichen. Dabei reicht es, wenn nur einer der Partner den Antrag stellt und sich von einem Anwalt vertreten lässt. Das Scheidungsverfahren selbst dauert mehrere Wochen oder Monate, meist knapp ein halbes Jahr. In dieser Zeit wird dem Partner der Scheidungsantrag durch das Familiengericht zugestellt, es müssen Formulare zu Rentenanwartschaften ausgefüllt werden und auch Regelungen über Scheidungsfolgen können und sollten während dieser Phase festgelegt werden. Wurden alles geregelt bzw. alle Formulare ausgefüllt und an den Anwalt zurückgeschickt, setzt das Gericht einen Scheidungstermin fest, zu dem beide Partner erscheinen müssen. Bei diesem Termin werden beide vom Richter gefragt, ob die Ehe wirklich zerbrochen ist und seit wann man voneinander getrennt lebt. Nach ca. 15-20 Minuten verliest das Gericht das Scheidungsurteil, mit dem man offiziell geschieden ist.

Was ist eine Scheidungsfolgenvereinbarung?

Zu dem formellen Einreichen der Scheidung kommen Dinge, die bestenfalls schon vor dem Scheidungstermin vor Gericht geklärt werden sollten. Ein wichtiger Part ist hier eine Einigung über die Scheidungsfolgen, die mit dem Ehepartner herbeigeführt werden sollte. Denn in der Ehe sind unter anderem gemeinsame Güter vorhanden, aber auch Unterhalt für den Ehegatten oder die Kinder oder der Versorgungsausgleich ist etwas, das sich im Rahmen einer Scheidungsvereinbarung regeln lässt. Doch welche Themen sollten genau Teil der Scheidungsvereinbarung sein? Und welche Vorteile hat eine solche Regelung? Da eine Scheidung oft große finanzielle Folgen hat, sollte man sich im Vorfeld genauestens über eine Regelung der Scheidungsfolgen bei einem Anwalt für Familienrecht informieren. Denn in dieser Vereinbarung kann man schriftlich alle Rechten und Pflichten beider Ehepartner festlegen. Kann man sich dann noch vor Ablauf des Termins einigen, kann das entsprechende Verfahren vor dem Familiengericht nicht nur schneller ablaufen, sondern auch wesentlich billiger werden.

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