Ein altes Sprichwort besagt, dass Vorsicht besser als Nachsicht sei. Die wenigsten Menschen übertragen diesen Grundsatz aber auch auf ihre Partnerschaft, was sich mitunter als großer Fehler erweisen kann. Wenn die Liebe frisch und die Partnerschaft harmonisch ist, besteht zunächst kein Anlass zur Sorge, schließlich hat man den Menschen gefunden, mit dem man sein Leben teilen möchte. Im Laufe der Zeit entwickelt man sich weiter, bekommt einen anderen Blick aufs Leben oder bemerkt einfach, dass es sich doch nicht um den Partner fürs Leben handelt. Hat man bereits eine Familie gegründet, ist die Situation naturgemäß besonders schwierig, weil die Trennung nicht nur das Paar, sondern auch die Kinder betrifft.
Eine Trennung beziehungsweise Scheidung ist für alle Beteiligten ein schwerer Schicksalsschlag. Die beiden Partner müssen sich eingestehen, dass ihr Traum von einer gemeinsamen Zukunft nicht in Erfüllung gehen kann, während die Kinder lernen müssen, dass die Trennung ihrer Eltern für sie keinen Verlust eines Elternteils bedeutet. Eine gravierende Lebensveränderung ist dies aber dennoch, denn üblicherweise leben sie fortan mit einem Elternteil zusammen und sehen den anderen vielleicht nur noch am Wochenende.
Worauf müssen unverheiratete Paare in besonderem Maße achten?
Eine Partnerschaft ohne Trauschein hat vor dem deutschen Gesetz keine wirkliche Bedeutung, so dass die beiden Partner keinerlei Rechte erwerben. Selbst wenn das Paar viele Jahre zusammen war und einen gemeinsamen Haushalt geführt hat, sind die Partner vor dem Gesetz kaum mehr als Fremde. In vielen Fällen haben die beiden Partner aber wie Ehegatten gelebt, sind gemeinsam für den Lebensunterhalt aufgekommen, haben zusammen vorgesorgt und gemeinsam Vermögen erworben. Durch eine Trennung muss all dies neu geordnet werden. Nicht selten entstehen dann massive Konflikte, die im schlimmsten Fall vor Gericht enden und zu einer wahren Schlammschlacht werden.
Indem sich beide Partner bewusst sind, dass eine Partnerschaft nicht immer ein Leben lang hält, können diese in gewissem Maße vorsorgen und einer großen Trennungskatastrophe vorbeugen. Als Maßnahme zur Vorbeugung bietet sich ein notarieller Partnerschaftsvertrag an. Ein unverheiratetes Paar hat so die Chance, die Rechtsverhältnisse am Vermögen zu regeln. Weiterhin kann man festlegen, wie es nach einer etwaigen Trennung weitergeht und was im Erbfall mit dem Vermögen des Verstorbenen geschehen soll.
Wie können unverheiratete Eltern Trennungskatastrophen verhindern?
Ein Partnerschaftsvertrag besticht zwar nicht durch Romantik, kann für unverheiratete Paare aber durchaus Sinn machen. Trennungskatastrophen lassen sich so häufig vermeiden, weil klare Verhältnisse herrschen und das Konfliktpotential der Trennung auf ein Minimum reduziert wird. Unverheiratete Eltern sollten in besonderem Maße daran interessiert sein, Trennungskatastrophen zu vermeiden. Paare, die ein Kind erwarten, sollten sich Gedanken bezüglich des Sorgerechts machen und gegebenenfalls das gemeinsame Sorgerecht beim Jugendamt erwirken. Zudem kann der Vater bei dieser Gelegenheit die Vaterschaft anerkennen und so den Status als rechtlicher Vater erlangen.
Was gilt es bei der Schließung einer Ehe zu berücksichtigen?
In einem Partnerschaftsvertrag können unverheiratete Eltern auch das Umgangsrecht und Unterhaltsfragen klären, für den Fall, dass sie sich eines Tages trennen sollten. Der Ehevertrag ist die Entsprechung für Eheleute und kann den ehelichen Güterstand definieren und auch darauf eingehen, welche Ansprüche die Partner im Falle einer Scheidung geltend machen können. Auch wenn Kinder im Spiel sind, kann ein Ehevertrag hilfreich sein, denn durch entsprechende Klauseln werden langwierige Streitigkeiten vor Gericht vermieden.
Wer den Wunsch hat zu heiraten oder mit seinem Ehepartner eine Familie gründen möchte, sollte daran denken, dass die Liebe möglicherweise eines Tages vorbei ist. Eine vertragliche Vereinbarung, die sich mit dem Sorgerecht sowie dem Umgang mit den Kindern auseinandersetzt, dem Thema Unterhalt widmet und auch bezüglich des Vermögens Klarheit schafft, ist vielleicht nicht romantisch, aber eine gute Vorsorge.